Vegan on tour: Antwerpen
Zu einem gelungenen Urlaub gehört für mich definitiv auch immer das Essen.
Seit ich mich vegan ernähre, recherchiere ich deshalb vor der Reise immer, wie
das kulinarische Angebot am Urlaubsort so aussieht, was unbedingt probiert
werden muss und vor allem, wo! Es gibt für mich kaum etwas schlimmeres, als
hungrig vergeblich nach etwas Essbarem zu suchen. In Antwerpen ist das
explizite vegane Angebot nicht besonders groß und leider war auch der
Reisezeitraum suboptimal – der mobile Loving Hut-Truck war auf einem Festival
unterwegs und die Carotterie, eine der wenigen veganen Locations, hatte
Sommerferien. Da es aber eh nur ein Kurztrip von drei Tagen war, bin ich
glücklicherweise trotzdem nicht verhungert sondern bin kulinarisch voll auf
meine Kosten gekommen!
Pilzcremesuppe im Bites & Wines |
Himmlischer Mocca-Cheesecake |
Mein Highlight gab es gleich am ersten Tag: Ein dreigängiges Lunch-Menü im
Bites & Wines, einem rein veganen Laden, der auch ganz zauberhaft eingerichtet
ist. Erst recht überzeugt hat mich das Essen: Als Vorspeise gab es eine perfekt
gewürzte Lauch- bzw. Pilzcremesuppe, die Hauptspeise bestand aus
Kürbis-Tomaten-Quiche mit einem kleinen aber feinen Salat und den krönenden
Abschluss bildete ein traumhaft cremiger Mocca-Cheesecake.
Hauptgang im Bites & Wines |
Ebenfalls empfehlenswert ist das WILD, ein Restaurant, das aus einem
Kunstkollektiv hervorgegangen ist und auch einen entsprechend alternativen,
sehr gemütlichen Charme versprüht. Der größte Teil der meditarrenen Karte ist
vegan, der Rest nur vegetarisch. Bei der Bestellung wurde uns gesagt, die
Gerichte seien eher als Tapas gedacht – bei
größerem Hunger solle man sich also
besser mehrere Varianten bestellen. Glücklicherweise sind wir erst mal bei
einer Bestellung geblieben, da die Portionen dann doch recht üppig waren und es
dazu auch noch frisches Brot mit Olivenöl und Salz gab. Wir hatten ein Stufato
mit Seitan, Austernpilzen, Kürbis und Aubergine sowie Farinata
(Kichererbsenpfannkuchen) mit einer Tomatensauce und einem Chutney aus
Zwiebeln, Äpfeln und Rosmarin. Das Essen war wirklich lecker und auf der Karte
stand noch so Einiges, was ebenfalls interessant klang – bei einem längeren
Aufenthalt wären wir sicher noch mal gekommen. Überzeugt hat mich außerdem auch
mein Getränk, eine (mithilfe der Kefirknolle hergestellte vegane)
Kefir-Limonade, die sehr schön erfrischend war. Sowas habe ich tatsächlich
vorher noch nie gesehen, über solche Neuentdeckungen freue ich mich immer
besonders!
Empfohlen wurde mir außerdem ein Besuch im Lombardia, einem
Bio-Restaurant mit vielen veganen Optionen. Leider war auch hier das Timing
schlecht – es war der letzte Tag vor dem Sommerurlaub, weshalb so gut wie alles
ausverkauft war. Eigentlich natürlich sehr löblich, dass die Betreiber
versuchen, die Vorräte aufzubrauchen, nur leider Pech für uns. Immerhin gab es
einen sehr leckeren heißen Drink mit dem Namen „Detox Love“, der an Goldene
Milch erinnerte, aber mit durch Ananas und Bergamotte noch eine fruchtige Note
bekommen hat sowie – wieder neu für mich – ein Buchweizenbier.
Die obligatorischen belgischen Fritten durften natürlich auch nicht fehlen
– hier muss man allerdings vorsichtig sein, denn oft werden die Pommes in
Rinderfett frittiert – also auf jeden Fall vor der Bestellung nachfragen!
Für Keksfans wie mich haben außerdem die belgischen Supermärkte einiges zu
bieten – ich habe einen ganzen Süßigkeitenvorrat für die nächsten Wochen
importiert... Ich habe mich vor allem über die diversen Spekulatiusvariationen
gefreut und frage mich in Deutschland immer, warum es hier Spekulatius nur an
Weihnachten gibt. Insbesondere die Vollkornvariante der Lotus-Karamellkekse
sowie die gefüllten Spekulatius haben es mir angetan! Aber auch die restlichen
Einkäufe waren lecker, nur die Vanillewaffeln waren etwas pappig. Außerdem habe
ich leider erst nach dem
Einkauf gesehen, dass in der Spekulatius-Schokolade Honig
enthalten ist. Sie war sowieso als Mitbringsel für eine nicht-vegane Freundin
gedacht, aber trotzdem habe ich mich im Nachhinein etwas geärgert, weil ich
natürlich lieber vegane Produkte kaufe. Insgesamt aber hat Belgien für Veganer
einiges zu bieten und Antwerpen selbst ist auch definitiv eine Reise wert!
Ausbeute aus dem belgischen Supermarkt |
Noch eine Anmerkung zu meinen Fotos: Bisher habe ich mir noch ab und an die
„richtige“ Kamera von meinem Freund geliehen, mich nun aber dazu entschieden,
nur noch mit meinem Fairphone 2 zu fotografieren, da für mich nicht die schönen
Fotos sondern ein möglichst nachhaltiger Lebensstil im Vordergrund steht. Seht
es mir also nach, wenn die Fotos teilweise nicht ganz so perfekt aussehen –
insgesamt bin ich mit der Handykamera recht zufrieden, aber bei manchen
Lichtverhältnissen oder Perspektiven stößt sie einfach an ihre Grenzen!
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