Vegan on Tour - Prag

Endlich gibt es mal wieder Anlass für einen veganen Reisebericht: Vor Kurzem war ich spontan ein paar Tage in Prag. Zum Glück blieb noch genügend Zeit, um vorher die veganen Optionen vor Ort zu recherchieren, so dass auch das kulinarische Vergnügen nicht zu kurz kam. Prag hat für Veganer wirklich einiges zu bieten, auch wenn die typisch tschechische Küche nicht gerade vegan-freundlich, sondern sehr fleischlastig ist. Es gibt aber glücklicherweise so viele vegane Optionen bzw. auch rein vegane Läden, dass ich in der kurzen Zeit gar nicht dazu kam, alle zu testen – der nächste Pragbesuch ist also bereits vorprogrammiert!

Highlight: Besuch im "Moment"


















Kokos-Shrimps im Vegan City
Am ersten Abend waren wir im „Vegan City“, das glücklicherweise direkt um die Ecke unserer Ferienwohnung lag. Der Laden selbst und auch das Essen erinnert sehr stark an die „Loving Hut“-Kette (die in Prag ebenfalls sehr präsent ist, dazu später mehr), nur ohne den esoterischen Einschlag. Es gab ein Büffet mit einigen warmen Speisen, die allerdings nicht mehr übermäßig frisch aussahen, weshalb wir doch lieber Gerichte bestellt haben. Sowohl die Vorspeise aus in Kokos-Panade frittierten „Shrimps“ mit Chilisauce und Salat als auch die Hauptgerichte (Soja-Algen-Filet in Tomaten-Dill-Sauce und Seitan-Filet mit Gemüse) waren sehr lecker, wenn einem der Sinn gerade nach eher fettigem Fast-Food steht. Einziges Manko (für mich aber ein absolutes No-Go!): Es gab keine Desserts oder Kuchen...
Algen-Soja-Filet mit Tomaten-Dill-Sauce
Seitan mit Gemüse im Vegan City


Svickova
Am nächsten Tag ging es zum Vegan’s Prague, einem sehr hübschen kleinen Restaurant über den Dächern der Altstadt in der Nähe der Prager Burg. Abgesehen von den zurzeit omnipräsenten Burgern gab es auch typische tschechische Gericht in veganisierter Version. Wir entschieden uns für „Svickova“, geräucherten Tempeh mit Gemüsesauce, böhmischen Klößen und Preiselbeeren- nicht besonders ansehnlich, aber der Vergleich mit dem ergoogleten Original-Gericht hat gezeigt, dass es wohl so aussehen muss ;-) Und lecker
Hefeklöße mit Blaubeeren
war es auf jeden Fall! Ich freue mich immer, wenn man die Gelegenheit bekommt, auch die landestypische Küche zu probieren und das ging glücklicherweise auch beim Dessert, bei dem wir dem Motto der „Kloß“ treu blieben – dieses Mal in einer fruchtigen Variante mit Blaubeersauce, sehr lecker! So lecker, dass wir auch noch einen Kuchen bestellen mussten, die Auswahl klang einfach zu verlockend und fiel schließlich auf einen Karotten-Cashew-Kuchen. Wir haben die Wahl nicht bereut, allerdings war der Appetit dann doch größer als der Magen und ich musste mir einen Teil einpacken lassen – umso mehr habe ich mich am nächsten Morgen beim Frühstück über den Rest gefreut!


Da ich vom Essen beim Loving Hut in Hamburg und auf diversen Reisen immer wieder begeistert bin, habe ich mich gefreut, als ich erfahren habe, dass es in Prag aktuell sage und schreibe fünf Loving-Hut-Filialen gibt. Zumindest einer haben wir auch einen Besuch abgestattet und wurden nicht enttäuscht: Wie bei „Vegan City“ gab es auch hier ein
Kuchen im Loving Hut
Buffet, das allerdings etwas einladender aussah. Geschmacklich wurde ich auch nicht enttäuscht, nur an der Warmhalte-Technik sollte noch etwas gearbeitet werden. Dafür hat mich die Kuchenauswahl mehr als entschädigt: Man hatte tatsächlich die Qual der Wahl und wir entschieden uns letztendlich für einen Schoko-Bananen- sowie einen Heidelbeer-Käsekuchen. Der hätte meiner Meinung nach etwas süßer sein können, aber vielleicht ist mein Geschmack was Süßes angeht auch nicht ganz repräsentativ ;-) Als letzten Abschluss gab es noch zwei Mini-Rawcakes, die dann geschmacklich wieder voll überzeugten.

Das kulinarische Highlight meines Prag-Aufenthaltes war das „Moment“, ein rein veganes Café, das wir gleich zwei Mal besuchten, weil wir so begeistert waren.Beim ersten Mal gab es ein Omelette aus Kichererbsenmehl mit Champignons, Zwiebel und Kartoffel sowie eine köstliche
Kichererbsenomelette
Jasmin-Torte, beim zweiten Besuch Quesadillas mit Bohnenmus sowie eine Haselnuss-Kardamom-Torte. Die Torten waren göttlich, das Omelette perfekt gewürzt und auch über die Quesadilla war ich sehr glücklich – habe ich nicht mehr gegessen, seit ich vegan bin und war toll gewürzt mit Kreuzkümmel und Koriander.



Jasmin-Torte und tschechische Limonade im MOMENT

Perfektioniert wurde die Reise durch einen Besuch bei „World Vegan“, einem kleinen veganen Supermarkt, der sich im selben Gebäude wie die von uns besuchte Loving-Hut-Filiale befindet. Nachdem die Besuche der normalen Supermärkte eher ernüchternd waren (sehr kleine Auswahl an veganen Produkten überhaupt und – für mich am allerschlimmsten - alle Süßigkeiten enthielten in irgendeiner Form Milch), konnten wir hier hemmungslos zuschlagen und einige tschechische Produkte erstehen, die wir noch nicht kannten. Vor allem die Salami und die life food-Schokolade, aber auch die patifu-Aufstriche waren köstlich!

Insgesamt also ein sehr gelungener Aufenthalt, der mich mal wieder davon überzeugt hat, dass veganes Reisen inzwischen glücklicherweise nicht mehr kompliziert sein muss!

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